Models & Metal » Fotograf und Fotostudio-Vermietung in Düsseldorf

Landschaftsfotografie aus Madeira


Funchal - 09. April 2023
Miradouro da Beira da Quinta auf Madeira

Ich vermisste die Sonne so sehr, dass es im März für mich an der Zeit war, meinen Resturlaub zu nehmen und für knapp eine Woche auf die portugiesische Insel Madeira zu fliegen. Die 740 km² große Insel liegt im Atlantischen Ozean westlich von Marokko und erreicht im März locker frühlingshafte Temperaturen um die 16° Celsius. Für mich war es die erste Reise nach Madeira bzw. Portugal. Madeira war bei seiner Entdeckung 1419 vollständig bewaldet und hat daher auch ihren Namen, welcher übersetzt "Holz" bedeutet.

Unser Hotel lag inmitten von Funchal, der Hauptstadt der Autonomen Region Madeira. Funchal bedeutet sinngemäß "viel Fenchel". Die Stadt erhielt damals ihren Namen, weil die Portugiesen bei der Entdeckung der Insel dort außerordentlich viel Fenchel vorfanden. Sehr kreativ waren die Menschen damals offenbar nicht bei der Namensfindung. Heute hat die Stadt rund 112.000 Einwohner (Schätzung 2021) und der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig geworden. Funchal ist zudem der wichtigste Verkehrsknotenpunkt der Insel. Touristen kommen meist mit den Kreuzfahrtschiffen im Hafen oder über den Flughafen in Funchal an, welcher für seinen schwierigen Anflug am Hang der Steilküste bekannt und ans internationale Luftverkehrsnetz angeschlossen ist. Der Flughafen wurde im Jahr 2017 offiziell in "Flughafen Madeira - Christiano Ronaldo" umbenannt, zu Ehren der hier auf Madeira geborenen Fußballlegende. Okay, vermutlich sind die Menschen auch 600 Jahre später nicht kreativer in ihrer Namensgebung geworden.

Die Stadt Funchal mit ihren vielen Touristen reizte uns überhaupt nicht. Stattdessen gingen wir mit dem Mietwagen auf Entdeckungstour und fingen an die Insel zu umrunden. Als erstes wollten wir hoch in die Berge, also fuhren wir zum Pico do Arieiro (auch Pico do Areeiro). Die Straße von Funchal aus führte unmittelbar steil bergauf und brachte unseren kleinen Mietwagen (einen Seat Ibiza) an die Leistungsgrenze. Mit 1818 Metern ist der Pico do Arieiro der dritthöchste und meistbesuchteste Gipfel Madeiras. Unmittelbar neben dem Gipfel befindet sich eine Radarstation der Portugiesischen Luftstreitkräfte Força Aérea Portuguesa (FAP). Geht man von hier aus ein kleines Stück Richtung Osten erreicht man den Aussichtspunkt Miradouro do Juncal, wo ich meine ersten Fotos oberhalb der Wolkengrenze schoss.

Berge und Wolken am Miradouro do Juncal auf Madeira in Portugal Berge und Wolken am Miradouro do Juncal auf Madeira in Portugal Berge und Wolken am Miradouro do Juncal auf Madeira in Portugal

Auf diese Seite des Gipfels verirrte sich kaum jemand hin und so genossen wir die Ruhe und nutzten die Zeit für ein paar Urlaubsfotos von uns.

Berge und Wolken am Miradouro do Juncal auf Madeira in Portugal Berge und Wolken am Miradouro do Juncal auf Madeira in Portugal Berge und Wolken am Miradouro do Juncal auf Madeira in Portugal

Direkt am Pico do Arieiro gibt es eine Cafeteria mit Souvenirshop, wo wir eine kurze Rast einlegten und einen Kaffee und einen Kühlschrank-Magneten kauften. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick gen Westen, also Richtung Sonnenuntergang. Aber dafür war es noch deutlich zu früh, also beschlossen wir am morgigen Tag abends noch einmal wieder zu kommen und zunächst die Nordküste zu erkunden. Wir machten an mehreren Aussichtspunkten wie dem Miradouro Terras de Fora und Miradouro do Bom Jesus halt und ließen die Drohne steigen.

Drohnenaufnahme am Miradouro Terras de Fora in Madeira, Portugal Drohnenaufnahme am Miradouro do Bom Jesus in Madeira, Portugal Drohnenaufnahme am Miradouro do Bom Jesus in Madeira, Portugal

Für den ersten Tag hatten wir genug gesehen und so traten wir den Rückweg nach Funchal an. Wir waren erschöpft und wollten schließlich nicht das erste Abendessen im Hotel verpassen. Das Autofahren auf Madeira kann auch recht anstrengend sein bei der Vielzahl an Kurven und den engen Straßen. Im übrigen gibt es auf Madeira sehr viele Tunnel, weshalb man leider oftmals nicht viel von der Landschaft sieht, wenn man an der Küste unterwegs ist.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich eine erste Wanderung unternehmen. Hierfür verschlug es uns nach Osten zum Wanderweg Ponta de São Lourenço (PR 8), wo ein 7,4 km langer Hin- und Rückweg über die Halbinsel führt. Vor Ort entschlossen wir uns jedoch gegen eine Wanderung, da man entlang der Route lediglich den Atlantik sehen konnte und einfach viel zu viele Wanderer auf der Route unterwegs waren.

Stattdessen stiegen wir etwas hinauf zum Miradouro de São Lourenço. Miradouro ist übrigens das portugiesische Wort für Aussichtspunkt und davon fanden wir so einige auf der Insel. Von hier oben ließen wir erneut die Drohne steigen und gaben uns mit dem Ausblick zufrieden.

Drohnenaufnahme vom Miradouro de São Lourenço auf Madeira in Portugal Drohnenaufnahme vom Miradouro de São Lourenço auf Madeira in Portugal Drohnenaufnahme vom Miradouro de São Lourenço auf Madeira in Portugal

Wir fuhren weiter Richtung Nordküste und klapperten dort einige weitere Aussichtspunkte wie dem Miradouro da Beira da Quinta mit Blick auf die Gemeinde Arco de São Jorge sowie dem Miradouro do Véu da Noiva mit Blick auf einem Wasserfall ab. Dann wurde es für uns Zeit den Rückweg über den Pico do Arieiro anzutreten. Schließlich wollten wir uns den Sonnenuntergang von dem Berggipfel aus anschauen.

Sonnenuntergang am Pico do Arieiro auf Madeira in Portugal Sonnenuntergang am Pico do Arieiro auf Madeira in Portugal Sonnenuntergang am Pico do Arieiro auf Madeira in Portugal

Am dritten Tag verschlug es uns ins Landesinnere. Vom Aussichtspunkt Miradouro da Bica da Cana hatten wir einen schönen Blick auf die Kleinstadt São Vicente an der Nordküste. Ein kleiner Pfad durch das Dickicht führte uns zudem auf ein größeres Felsplateau etwas unterhalb der Aussichtsplattform. Hier legten wir eine größere Rast ein, genossen die Aussicht und machten einige Fotos.

Miradouro da Bica da Cana auf Madeira in Portugal Miradouro da Bica da Cana auf Madeira in Portugal Miradouro da Bica da Cana auf Madeira in Portugal

Nachdem wir ausgiebig getrödelt hatten fuhren wir weiter in westlicher Richtung zu einer geplanten Wanderroute namens Levada do Risco (PR 6.1). Eigentlich wollten wir hier eine 6 km lange Wanderung in der Nähe von Canhas unternehmen, aber der Parkplatz war so dermaßen überfüllt, dass wir kaum einen Platz ergattern konnten. Zudem handelt es sich bei der Route um einen Hin- und Rückweg und um keinen Rundweg, weshalb wir uns vor Ort erneut gegen eine von Touristen überfüllte Hiking-Tour entschieden und lieber direkt weiter fuhren. Nach kurzer Zeit erreichten wir Ponta do Tristão, den nördlichsten Punkt Madeiras. Etwas südwestlich entlang der Küste sahen wir zudem noch einen Wasserfall am Aussichtspunkt Miradouro da Garganta Funda.

Ponta do Tristão - Der nördlichste Punkt Madeiras Wasserfall am Miradouro da Garganta Funda auf Madeira in Portugal Wasserfall am Miradouro da Garganta Funda auf Madeira in Portugal

Am vierten Tag fuhren wir zu einem der berühmtesten Wälder Europas, dem Nebelwald Fanal. Dieser Lorbeerwald (Portugiesisch: "Laurisilva") wird aufgrund seines mystisch wirkenden Erscheinungsbildes auch häufig als Feenwald bezeichnet. Solche Lorbeerwälder wachsen in höheren Lagen zwischen 500 und 1.400 m und zählen damit zu den subtropischen Nebelwäldern. Früher bedeckten diese große Teile der Kanarischen Inseln, der Azoren und Madeira. Leider ist der Bestand inzwischen erheblich geschrumpft und Fanal auf Madeira ist der Größte von ihnen. Manche von den Lorbeerbäumen sollen schon hier gestanden haben, als Madeira 1419 entdeckt wurde.

Wir hatten Glück mit dem Wetter und eine recht hohe Luftfeuchtigkeit, so tauchte diesiger Nebel den Lorbeerwald immer wieder in ein schleierhaftes Grau und ließ die Nebelschwaden durch die mit Flechten behangenen und moosbewachsenen Äste der alten Gestalten ziehen.

Fanal - Der mystische Nebelwald (Feenwald) ist ein Lorbeerwald auf Madeira in Portugal Fanal - Der mystische Nebelwald (Feenwald) ist ein Lorbeerwald auf Madeira in Portugal Fanal - Der mystische Nebelwald (Feenwald) ist ein Lorbeerwald auf Madeira in Portugal

Wir verbrachten viele Stunden hier und wanderten durch den zauberhaften Wald und machten auch einige unvergessliche Urlaubsfotos von uns. Hier war ich für kurze Zeit im Fotohimmel. Für mich war dieser Ort, welcher seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe ist, das Highlight auf der Insel Madeira.

Fanal - Der mystische Nebelwald (Feenwald) ist ein Lorbeerwald auf Madeira in Portugal Fanal - Der mystische Nebelwald (Feenwald) ist ein Lorbeerwald auf Madeira in Portugal Fanal - Der mystische Nebelwald (Feenwald) ist ein Lorbeerwald auf Madeira in Portugal

Am späten Nachmittag traten wir den Rückweg zum Hotel an. An der Südküste kamen wir noch an dem Wasserfall Cascata dos Anjos vorbei, der hier auf eine befahrene Straße stürzt. Ein idealer Zeitpunkt mit dem Auto drunter her zu fahren um unseren Leihwagen sauber zurück zu geben.

Cascata dos Anjos - Der Wasserfall der auf die Straße fällt in Madeira

Die restlichen anderthalb Tage unternahmen wir noch eine Delfin-Tour mit einem Katamaran und chillten an unserem Hotelpool, um uns von der doch recht anstrengenden Inselerkundung zu erholen. Zwar hatten wir keine der geplanten Wanderrouten geschafft, aber dennoch sind wir viel herum gelaufen und konnten in den wenigen Tagen die Insel komplett erkunden.

Als Fazit würde ich sagen: Madeira ist eine schöne Insel, aber leider auch recht überfüllt. Und das, obwohl wir im März außerhalb der Hauptsaison dort waren. Für mich hat eine Woche ausgereicht die Insel zu erkunden, obwohl es sicherlich noch mehr zu entdecken gegeben hätte.

Wenn euch nun auch noch meine restlichen Fotos interessieren, werft gerne einen Blick in meine Galerie:

» Madeira

Auf meiner privaten Instagram-Seite dürftet ihr demnächst auch einige der Bilder zu sehen bekommen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ansehen meiner Fotos.



Empfehle diesen Beitrag deinen Freunden:







Zufallsbilder:
No Tracking