70000 Tons of Metal 2024
Ende Januar war es mal wieder soweit: Die größte Heavy Metal Kreuzfahrt der Welt mit 5401 Leuten an Bord des Luxus-Kreuzfahrtschiffs Freedom Of The Seas (Royal Caribbean) stach wieder in See. 3004 Metalheads, 988 Musiker und deren Crew sowie 1409 Schiffscrew-Personal segelten am 29.01.2024 für viereinhalb Tage vom Port of Miami (Florida) nach Puerto Plata (Dominikanische Republik). Für mich war es bereits meine 8. Heavy Metal Kreuzfahrt.
Heavy Metal Beach Party am South Beach, Miami (Florida)
Alles nahm mal wieder in Miami am legendären Ocean Drive seinen Anfang, wo bereits 3 Tage vor der Cruise diverse Partys im Clevelander Hotel und am Strand von South Beach stattfanden. An dem Wochenende vor der Cruise wird jährlich der Ocean Drive von den headbangenden Schwarzträgern dominiert. In nahezu jedem Restaurant, Pub, Hotel oder Imbiss finden sich tätowierte Kuttenträger aus aller Welt. Neben einer Metal-Rooftop-Party fanden an dem Wochenende im Clevelander Hotel einige Open Air Konzerte sowie Karaoke statt. An dem Abend vor der Cruise gab es dann wie immer die berüchtigte Heavy Metal Beach Party, wo sich Horden von Metalheads am Strand zu einer gewaltigen Pre-Cruise-Party treffen. Wie an den Flaggen auf meinem Gruppenbild zu sehen ist, reisen Metalheads aus aller Welt an. Dieses Jahr waren 71 Nationen im Alter von 1 bis 77 Jahren vertreten. Die Top-10 Länder waren 1. USA, 2. Deutschland, 3. Kanada, 4. Schweiz, 5. Mexiko, 6. Finnland, 7. Niederlande, 8. Belgien, 9. Kolumbien und 10. Brasilien. Der Frauenanteil betrug 37.4%, was für Metalfestivals eine gewöhnliche Zahl darfstellt.
Die Freedom of the Seas
Am Montag ging es dann für viele leicht verkatert auf eines der größten Passagierschiffe der Welt, der Freedom Of The Seas. Das Kreuzfahrtschiff ist das Typschiff der Freedom-Klasse der Royal Caribbean Cruises Ltd., dem weltweit zweitgrößten Kreuzfahrtunternehmen. Das Schiff besitzt eine Bruttoraumzahl von stolzen 154.407 Tonnen (Gross Tonnage) und damit mehr als doppelt soviel Innenraumkapazität wie die damalige Majesty of the Seas, auf der alles einst begann.
15 LKWs voller Equipment wurden mit einem 240 Tonnen schweren Lastenkran in kürzester Zeit auf das Schiff gehoben, damit die gewaltige Pool Deck Stage aufgebaut werden konnte. Die anderen 3 Bühnen wurden im Royal Theater, dem Studio B (Ice Rink) sowie der Star Lounge aufgebaut, damit die rund 60 Bands an 4 Tagen insgesamt 124 Auftritte spielen können (Details siehe Running Order). Top-Acts dieses Jahr waren Bands wie Kataklysm, Blind Guardian, My Dying Bride, Epica, Grave Digger und The Halo Effect.
Die Kreuzfahrt
Für mich war es meine insgesamt 8. Metal-Kreuzfahrt. Ich hatte mir feste vorgenommen in diesem Jahr deutlich weniger Fotos zu machen und das Event auf hoher See mehr zu genießen, mehr zu trinken, mehr zu feiern und mich mit mehr den tollsten Menschen der Welt zu unterhalten. Zumindestens das mit dem weniger Fotografieren habe ich unfreiwillig hinbekommen, denn mir ging es ab dem ersten Abend leider überhaupt nicht gut. Darum gab es statt Cocktails und Bier für mich ausschließlich Wasser und Tee. Premiere, meine erste Kreuzfahrt ohne Alkohol. Überlebt habe ich dennoch. Von den 60 Bands habe ich gerade einmal 4 fotografiert. Gerne hätte ich direkt zu Beginn Equilibrium gesehen, jedoch fiel ihr erster Auftritt aus organisatorischen und gesundheitlichen Gründen leider aus und ihr zweiter Gig um 02:15 Uhr nachts war mir dann einfach zu spät. Auch Infected Rain und April Art hätte ich gerne fotografiert, wenn ich nicht erschöpft auf der Kabine gelegen hätte. So ging es offenbar leider vielen in diesem Jahr. Ein paar Bandfotos findet ihr dennoch in meinem Album wie hier von Leaves' Eyes, Blind Guardian und The Halo Effect.
Puerto Plata (DomRep)
Am Tag 3 kamen wir auf der Dominikanischen Republik an und hatten auf Puerto Plata einen halben Tag Landgang. Eigentlich war der Plan zu einem verlassenen Strand außerhalb der Stadt zu fahren. Da die Uber App leider streikte, waren wir gezwungen, ein einheimisches und völlig überteuertes Taxi zu nehmen. Zudem fuhr uns der Taxifahrer zu einem völlig anderen und viel näheren touristischen Strand. Nachdem er uns dort angekommen plötzlich nicht mehr verstand und sich weigerte, uns zu unserem eigentlichen Ziel zu fahren, ergaben wir uns schlussendlich unserem Schicksal und verbrachten, wie viele weitere Metalheads, den Tag an einem ziemlich dreckigen und leider unschönen Strandabschnitt am Playa Dorada.
Deutlich sauberer und vor allem netter gestaltet war der Taíno Bay Cruise Port, wo wir mit dem Kreuzfahrtschiff angelegt haben. Hier konnte man ebenfalls in Pools baden, sich sonnen, an eine Cocktailbar setzen oder sich mit Schwimmreifen durch einen Wasserkanal treiben lassen.
Belly Flop Contest
Am vierten und letzten Tag fand der Bauchplatscher-Wettbewerb statt. Der Belly Flop Contest ist eine beliebte und lustige Tradition auf der Cruise. Hier stimmt eine Jury, bestehend aus verschiedenen Bandmitgliedern, darüber ab, welcher Akteur am skurrilsten in den Pool springt und dabei die umstehenden Zuschauer benässt. Oftmals tragen die Springer dabei witzige Kostüme, um der Jury einige Extrapunkte zu entlocken. Meistens gewinnt jedoch der dickste Kandidat.
Costume Day
Am letzten Tag tragen viele Metalheads ausgefallene und witzige Kostüme wie an Karneval. Die meisten Besucher finden es aberwitzig, einigen eingefleischten Metalheads hingegen ist das jedoch einfach zu "untrue", wie man in der Metalszene sagt. Aus Fotografensicht ist es für mich natürlich eine willkommene Gelegenheit, um Impressionen zu sammeln. Ich sammelte meine letzten Kraftreserven zusammen und stopfte mich mit Medikamenten voll, um wenigstens am letzten Tag noch einige bildliche Erinnerungen mit nach Deutschland zu bringen.
Ausblick
Die nächste 70000 Tons Cruise findet vom 30. Januar bis 03. Februar 2025 von Miami aus statt. Ziel der Reise ist Ocho Rios auf Jamaica, wo ich bereits 10 Jahre zuvor mit der 70000 Tons 2015 war. Ob ich nächstes Jahr wieder mit an Bord bin, kann ich stand jetzt noch nicht sagen.
In meinem Album findet ihr viele weitere Fotos. Wie erwähnt, sind es dieses Jahr leider weniger Bilder als gewöhnlich geworden. Dennoch: Falls euch das ein oder andere Bild gefällt und ihr diese Erinnerung ausdrucken möchtet, könnt ihr dieses gerne für kleine Taler unkompliziert und schnell bei mir erwerben, selbstverständlich auch ohne mein Wasserzeichen (Logo).
Hier geht es zu meinem Album:
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