Jil Herkströter - Sportliche Aufnahmen mit dem Fitness-Model
Im Juni hatte ich ein fantastisches Shooting mit dem Model Jil Herkströter in meinem Fotostudio. Dabei kam erneut mein neuer "Posing Cube" zum Einsatz. Ziel waren sportliche Fotoaufnahmen, da Jil sich gerne als Fitness-Model bewerben möchte.
Bereits vor etwas mehr als einem Jahr saß Jil schon einmal vor meiner Kamera. Damals machten wir spektakuläre Water Wigs (Wasserperücken) Portrait-Aufnahmen in meinem Studio.
Fitness-Aufnahmen im Fotostudio
Bei dem Shooting lag der Fokus dieses Mal auf Ganzkörperaufnahmen, um Jil's sportlichen Körper in Szene zu setzen. Der weiße Fotowürfel eignete sich dafür ideal zum posen.
Licht Setup
Für die Beleuchtung setzte ich insgesamt 4 Studioblitze ein. Mein Setup bestand aus Striplights von beiden Seiten als Rand- bzw. Konturenlicht (sogenannte "Rim Lights"), um das Model besser vom Hintergrund abzuheben und die Konturen hervorzuheben. Das Hauptlicht ("Key Light") bestand aus einer Octagon-Softbox. Den Rest hellte ich dann mit einem "Fill Light" auf, welches in diesem Fall ein gezieltes "Beauty Dish" war. Der Hintergrund war eine simple weiße Leinwand. Die größte Herausforderung war, wie so oft, der geringe Platz in meinem kleinen Fotostudio.
Outfit und Posing
Insgesamt shooteten wir 3 verschiedene Outfits. Zunächst in Strumpfhose und Sport-BH, was mich ein wenig an eine Calzedonia-Unterwäsche-Werbung erinnerte. Danach in einem blauen Bodysuit / Badeanzug. In Kombination mit den weißen Turnschuhen wirkten die Aufnahmen bereits recht sportlich. Zum Schluss kam noch ein blauer Bikini mit ein wenig Öl zum Einsatz, um Jil's sportlichen Körper noch mehr zur Geltung zu bringen. Ihre Posings waren zum Teil sehr anstrengend, dennoch gelang es ihr, ihren angespannten Körper relaxed wirken zu lassen. Der weiße Fotowürfel war hierbei ein sehr nützliches Requisit, auch, um den Fitness-Charakter des Shootings noch einmal zu betonen.
Obwohl Jil erst 20 Jahre alt ist, bringt sie bereits eine Menge Modelerfahrung mit und weiß, ihren Körper hervorragend in Szene zu setzen. Sie war so freundlich, mir ein paar Fragen über sich zu beantworten. Hier aber vorab ein paar Details zu ihr:
Über Jil Herkströter
Geboren: Dezember 2004
Größe: 168 cm
Gewicht: 54 kg
Körpermaße: 32 / XS
Wohnort: Raum Düsseldorf
Musikgeschmack: Techno, American Trap
Merkmale: Narbe am rechten Auge
Sportarten: Reitsport, Gym, Surfen
Hobbies: Klavier spielen, Zeichnen, kurze Roadstrips
Macken: Vor dem Schlafen gehen ein Nutella Toast essen
Lebens-Motto: "Immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer - mit High Heels oder Barfuß"
Hier findest du alle meine Fotoaufnahmen von Jil:
Interview mit Jil Herkströter
Wie bist du zum Modeln gekommen?
Mit 13 bin ich bei einer Kinder-Modelagentur in Düsseldorf gestartet. Meine Mama hatte mich damals dort angemeldet, weil ich schon immer super gern vor der Kamera stand – egal ob im Urlaub oder zu Hause im Garten.
Sobald ich laufen konnte wurde neben der TV Show Germany’s Next Topmodel über den Wohnzimmerteppich gecatwalked. Mit 11 Jahren schenkte mir Mama dann auch meine ersten High Heels in Größe 34. Seitdem model ich nebenbei.
Was macht für dich den Reiz aus, vor der Kamera zu stehen?
Ich mag es einfach total, fotografiert zu werden. Der Reiz für mich ist, dass man durch die Kamera so viele unterschiedliche Seiten von sich zeigen kann. Ich liebe es, in verschiedene Facetten zu schlüpfen und am Ende die Ergebnisse zu sehen – es wird nie langweilig oder eintönig.
Wie bereitest du dich auf ein Fotoshooting vor?
Das kommt immer auf das Shooting an. Bei Portrait-Shootings achte ich zum Beispiel am Abend davor besonders auf meine Hautpflege – ich schminke mein Gesicht gründlich ab und creme es über Nacht etwas reichhaltiger ein.
Bei Full-Body-Shootings entwässere ich 3–5 Tage vorher meinen Körper mit Detox, esse weniger Kohlenhydrate und gönne mir eher Ruhe.
Inspiration für Posen hole ich mir manchmal auf Pinterest, aber am Ende passiert das beim Shooting ganz von selbst. Ich finde, es soll echt wirken und nicht nachgestellt aussehen.
Bist du vor einem Shooting noch nervös oder aufgeregt?
Normalerweise bin ich vor Shootings oder generell nie aufgeregt. Ich bleibe da immer ganz entspannt. Ein leichtes Bauchkribbeln hatte ich aber tatsächlich mal beim Casting für die Züricher Fashion Week – einfach, weil es dort um mehr ging, du nur eine Chance hast abzuliefern und bekannte Designer in der Jury saßen. Das war schon ein besonderes Gefühl.
Welchen Tipp möchtest Du neuen / unerfahrenen Models mit auf den Weg geben?
Mein wichtigster Tipp: Achte unbedingt darauf, nur mit professionellen Agenturen und bei seriösen Shootings zu arbeiten. Du musst als Model niemals Geld zahlen oder Dinge tun, wo du dich unwohl bei fühlst – keine Agentur verlangt das, um erfolgreich zu sein. Alles andere sind unseriöse Leute, die einen nur ausnutzen.
Und: Sei dir bewusst, dass man im Normalfall nie von heute auf morgen Model wird. Bei mir z.B. war es so, dass ich nur einen Job im Alter von 13 hatte und heute mit 20 habe ich ca. 30–40 Jobs im Jahr. Das braucht einfach Zeit, und das ist auch ganz normal.
Ansonsten ganz wichtig: Vergleiche dich nicht mit anderen und sei nicht traurig, wenn du mal eine Absage bekommst. Jeder Kunde sucht etwas anderes, und jedes Model ist auf seine Art einzigartig.
Was magst du an deinem Körper am meisten?
Um ehrlich zu sein meine Bauchmuskeln – wenn ich die morgens im Spiegel sehe, hab ich direkt gute Laune (grinsen). Außerdem mag ich mein Tigh Gap, besonders bei Walks kommt dieses einem zu Gute. Am meisten gefallen mir aber meine großen strahlenden grau blauen Augen und meine außergewöhnliche Haarfarbe.
Wie man auf den Fotos sehen kann bist du sehr sportlich. Wie hältst du dich fit?
Ich kann mich gar nicht nicht fit halten - schon als Kind hatten meine Eltern jeden Tag ein Hobby für mich eingeplant. Von Hip-Hop, Reiten, Schwimmen, Tennis – alles war dabei. Mit 10 habe ich dann mein erstes Pony bekommen, und seitdem gehört Reiten zum Alltag. Zusätzlich gehe ich 4 bis 5 mal pro Woche ins Gym. Ich kenne es gar nicht anders, als regelmäßig Sport zu machen – und das möchte ich auch nicht ändern.
Was war deine bisher größte sportliche Herausforderung?
Meine bisher größte sportliche Herausforderung war ein Halbmarathon, den ich am Ende meiner Zeit im Internat in England gelaufen bin. Dort habe ich meine Liebe fürs Cross Country Joggen entdeckt. Das Training hat mich konditionsmäßig zwar echt an meine Grenzen gebracht, aber ich hab’s geschafft – und bin bis heute stolz darauf.
Achtest Du sehr auf deine Ernährung?
Ernährung ist bei mir ein sensibles Thema, weil ich mich früher mal auf 39 Kilo runtergehungert habe. Umso schöner ist es aber jetzt sagen zu können, dass ich heute gesund lebe und mir nichts mehr verbiete. Ein gutes, ausgewogenes Maß von allem und genügend Bewegung klappt für mich am besten, ohne dass ich mich einschränken muss.
Meine Proteinmenge zähle ich allerdings trotzdem, damit meine Muskeln erhalten bleiben. Außerdem macht man es sich mit kleinen Tricks wie z.B. Flohsamen für die Verdauung und Brennnesseltee für Entwässerung ein wenig einfacher.
Wie schaffst Du es, dich immer wieder auf's Neue zu motivieren?
Ich kenne es wie gesagt gar nicht, nichts zu tun. Ich werde eher unruhig und unzufrieden, wenn ich meine Energie nicht loswerden kann. Bewegung gehört für mich einfach dazu – und wenn das passt, klappt das mit der gesunden Ernährung auch von alleine. Sport und Bewegung machen einfach total viel mit der mentalen Einstellung, das motiviert mich immer wieder. Auch beim Modeln ist das so!
Es gibt gute und schlechte Monate, aber davon sollte man sich nicht unterkriegen lassen. Man muss immer nach vorne schauen und die freie Zeit nutzen, um sich selbst weiterzuentwickeln.
Welche Ziele hast Du bezogen auf deine Fitness und Model-Karriere?
Mit meiner sportlichen Karriere bin ich sehr zufrieden. Ich möchte einfach diszipliniert bleiben und möglicherweise bei Reitturnieren noch ein oder zwei Klassen höher starten – aber das hat keine Eile.
Bei der Model-Karriere ist mein größter Traum, einmal für Victoria’s Secret laufen zu dürfen. Ich mein, den Körper dafür hab ich ja – und wer würde nicht gerne mal als Glitzer-Engel auf High Heels über den Laufsteg schweben?
Gibt es eine Sportart, die du unbedingt einmal ausprobieren willst?
Tatsächlich habe ich erst vor kurzem meine neue Lieblingssportart entdeckt und zwar das surfen. Dies hab ich im Januar während meines Work and Travel Jahres in Australien gelernt und möchte jetzt jeden Sommer Surf-Urlaub machen.
Abgesehen davon habe ich schon viele Sportarten ausprobiert und bin zufrieden mit denen, die ich jetzt noch aktiv wahrnehme.
Vielen Dank an dieser Stelle Jil für das tolle Fotoshooting und dafür, dass Du dir die Zeit genommen hast, ein paar Fragen zu beantworten! Ein dickes Dankeschön auch an Annika, die uns erneut bei dem Shooting tatkräftig assistiert hat.
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